Diese Seiten sind nur für Mitglieder des Pilzkundlichen Verein Vorarlberg bestimmt und dienen ausschließlich der Information und dem Gedankenaustausch derselbigen.
Wiederum hat uns Irmgard Greilhuber auf eine wichtige Änderung hingewiesen. Später erhielten wir auch noch durch Uschi eine Mitteilung von Gernot Friebes. Zur Ansicht der Korrekturen bitte auf das [+] Symbol klicken.
Der in meinem Pilzporträt ursprünglich als “Encoelia fascicularis” vorgestellte Fund muss richtig heißen Sclerencoelia fraxinicola (auch wenn es im vorherigen, älteren Link so lautet, wie ich ursprünglich schrieb). Der nachfolgende, diesjährige Link zeigt den aktuellen Namen. Man kann beide verschiedenen Arten nach ihrem Substrat trennen. Sclerencoelia fascicularis erscheint auf Pappel, während Sclerencoelia fraxinicola auf Esche wächst. Makroskopisch scheint kein Unterschied aufzufallen und für die mikroskopischen Unterschiede fehlt mir die erforderliche Literatur. In einer Übersetzung aus der Mycobank heißt es (Zitat): “Die neue Art zeichnet sich durch Wachstum auf Fraxinus aus, im Gegensatz zu den beiden anderen bekannten Sclerencoelia-Arten, die auf Populus wachsen. Von S. fascicularis unterscheidet es sich in den einzelnen bis geselligen Apothecien, die normalerweise keine rundlichen Faszikel bilden.” Jedoch gehört nach wie vor die Encoelia furfuracea, die wir häufig an Hasel finden, zu den ca. 20 anderen Arten der Gattung Encoelia.
Ende Oktober 2020 entdeckte ich auf einem Brennholzstapel den Abschnitt von einem dünnen, berindeten Stämmchen einer jungen Esche, an welchem mir kleine, schwarze Gebilde auffielen, die aus der Entfernung ähnlich wie eingetrocknete Fruchtkörper der häufigen Exidia nigricans (Warziger Drüsling) aussahen. Aber halt, da war doch rund um einige Exemplare die Rinde etwas aufgebrochen, was natürlich den interessierten Betrachter gleich schon einmal aufmerksamer hinschauen lässt. Und die erhöhte Aufmerksamkeit hat sich wieder einmal ganz besonders gelohnt. An dieser, wahrscheinlich dem „Eschensterben“ zugeschriebenen Brennholz-Stange hatten sich wunderschöne Fruchtkörperchen von Sclerencoelia fraxinicola angesiedelt. So ein seltener Fund ist doch besonders erfreulich und sollte ganz bestimmt in der MIP (Mitglieder-Informations-Plattform) zahlreichen Interessenten vorgestellt und näher gebracht werden. Die um ca. 5 mm großen, pokal- bis unregelmäßig schüsselförmigen Fruchtkörperchen brechen meistens büschelig aus der dünnen Rinde von frisch abgefallenen Ästen nicht von Pappeln, sondern von Eschen hervor. Ihre schwarzbraune Fruchtschicht ist leicht rau und matt. Die Außenseite der Becherlinge ist besonders bei jungen Fruchtkörpern deutlich hellgrau kleiig. Auch die mikroskopischen Merkmale erfreuen den Pilzkundler, wenn sie möglichst genau mit den Literaturangaben überein stimmen. Diesfalls ergaben meine Sporenmessungen Maße von 15 x 3,5-4 µm. Die zylindrischen, septierten (durch Scheidewand geteilten) Paraphysen meiner Kollektion hatten auch, wie im BK beschrieben, eine bräunliche, abgerundete Spitze und waren teilweise mit einer amorphen Masse umgeben. Literaturangaben zu diesem vermutlich oft übersehenen Becherling fand ich nur für Encoelia fascicularis im BK 1/203 und E&E Seite 192, Fig. 851. Aber für die neue, hier beschriebene und abgebildete Art Sclerencoelia fraxinicola habe ich keinerlei Literatur.