Giftpilze und Pilzvergiftungen

Pilzvergiftungen sind besonders gefürchtet. Wer Wildpilze für den Verzehr sammelt, ist gut beraten, dabei immer die gebotene Vorsicht walten zu lassen. Essbare und giftige Pilze sind sich oft täuschend ähnlich. Verwechslungen lassen sich nur durch sicheres Kennenlernen der Arten vermeiden.
Besonders Anfänger sollten sich zunächst auf eine leicht erkennbare Gruppe wie die Röhrlinge beschränken. Wichtig ist die sichere Kenntnis der gefährlichen, tödlichen Giftpilze. Wichtige Arten sind in diesem Buch auf der hinteren inneren Umschlagklappe abgebildet. Aus dieser Übersicht ist klar ersichtlich, dass die meisten gefährlichen Giftpilze zur Gruppe der Lamellenpilze gehören. Leider gibt es keine allgemein gültigen Merkmale, die auf die Giftigkeit eines Pilzes hinweisen. Weder Farbe noch Form sagen etwas über die Bekömmlichkeit aus, und giftige Pilze gibt es während der ganzen Saison. Man findet Giftpilze in allen größeren Pilzgruppen; oft sind sie den Speisepilzen nahe verwandt und täuschend ähnlich.

Was tun bei Pilzvergiftungen?
Bei den ersten Anzeichen einer Pilzvergiftung muss sofort ein Arzt zu Hilfe gerufen werden. Beim Erkrankten sofort Brechreiz auslösen (3–5 Teelöffel Kochsalz auf ein Glas warmes Wasser als Brechmittel; Kinder bekommen kein Salzwasser!), Magen entleeren, den erbrochenen Mageninhalt zur Untersuchung aufbewahren. Keine Medikamente geben! Alle Pilzabfälle müssen überprüft werden. Die Art der verzehrten Giftpilze muss zur Einleitung der entsprechenden Therapie möglichst schnell festgestellt werden. Bei Verdacht auf Vergiftung mit tödlich giftigen Arten ist die sofortige Krankenhauseinweisung aller am Essen beteiligten Personen zu veranlassen. Bei schweren Vergiftungen ist die Latenzzeit, das ist die Zeit zwischen der Einnahme der Mahlzeit und den ersten Zeichen einer Erkrankung, häufig länger als bei leichten. Eine kurze Latenzzeit schließt jedoch eine Doppelvergiftung mit einem weiteren, gefährlicheren Giftpilz nicht aus.

(Quelle: Der große Kosmos Pilzführer – Hans E. Laux)


Notruf-Telefon-Nummern bei Pilzvergiftungen von Österreich aus nach:
München: 0049 (0)89 192 40
Zürich: Notfall 0041 (0)145
Zürich: Auskunft ohne Notfall: 0041 (0)44 251 66 66
Wien: 01 406 43 43


Hilfe bei Pilzvergiftungen (DGfM)
Vergiftungssyndrome (DGfM)
Vergiftungsinformationszentrale (VIZ)


Zusammenstellung von Hansjörg Kevenhörster:
Erste Symptome, Syndrome und Latenzzeiten
Giftpilze und ihre Syndrome
Pilze mit zweifelhaftem (strittigem) Speisewert sowie Gattungen ohne Speisepilze
Pilzvergiftungs-Syndrome und ihre möglichen Ursachen


Risiko Pilze – Einschätzung und Hinweise (BfR-Pressestelle)
Ratgeber Pilze – NÖZSV (Herausgeber: Zivilschutzverband Niederösterreich


2 thoughts on “Giftpilze und Pilzvergiftungen

  1. Risiko Pilze – Einschätzung …
    diese Broschüre ist aus dem Jahr 2005 und seither gibt es sicher einige neue Erkenntnisse, deshalb ist das im Hinterkopf zu beachten. Wäre interessant, ob es hier eine aktuelle Auflage gibt.

    • Es ist mir absolut bewußt, das die Broschüre aus dem Jahr 2005 ist. Beim Lesen derselbigen ist mir nichts aufgefallen das falsch wäre.
      Ich habe schon mehrmals zur Mitarbeit aufgerufen – wenn mir aktuelles “Material” zur Verfügung gestellt wird, werde ich es austauschen.
      Bisher habe ich mehr oder weniger ALLEINE an der MIP gearbeitet und die Informationen zusammengestellt.

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